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August 2009


Gestern Abend wollten wir nur kurz eine kleine Schafsgruppe umstellen. Alles war vorbereitet, der Weg vielleicht 800 Meter lang. Imaya & ich nahmen die Herausforderung an. Immerhin haben wir diese Schäfchen ja schon oft umgestellt!
Haben wir??? Ja, aber nicht die 4 Rennschnucken!!!
Aber was soll´s, die schließen sich doch bestimmt den 9 anderen Schäfchen an. Also Imaya holt alle Schäfchen absolut vorbildlich mit einem riesen Abstand, liegt ruhig ab. Schäfchen docken bei mir an, ich mache den Zaun auf, laufe raus, Imaya liegt nebenbei bemerkt immer noch, Schäfchen laufen hinterher, alles läuft hervorragend.
Bis sich die Rennschnucken entschließen an mir vorbei zu preschen ab auf eine riesige, unübersichtliche Wiese mit vielen leckeren Apfelbäumen.
Ich denke: "Bleib bloß cool, Sanne. Die bleiben bestimmt gleich wieder stehen."
Richtungswechsel, ich laufe gefolgt von 9 Schäfchen + Hütehund auch auf diese Wiese, sehe aber keine Rennschnucken mehr!
Ich immer noch ganz tapfer, versuche cool zu bleiben. Der SOS-Ruf erfolgt völlig unbewusst. Laufe also über die Wiese, sehe ich hunderte Meter entfernt eine Bewegung, mehr aber auch nicht. Meine 9 Schäfchen allerdings scheinen bessere Augen zu haben, denn sie entschließen sich ebenfalls an mir vorbeizupreschen und das Weite zu suchen.
Wie war das nochmal mit dem Ruhig-bleiben???
Imaya´s Blick war der Knüller. "Na, da hast du aber nicht richtig aufgepasst!" Ich fand schon länger, dass sie André immer ähnlicher wird.
Zu zweit suchen wir nun also das unübersichtliche "Terassengebiet" ab. Hang hoch, durch tausend Brennnesseln durch, oben weiter Richtung Wald. Endlich Blickkontakt zu meinen Schafen. Weiter quer durchs Gebüsch um sich anzuschleichen. Hang auf dem Hosenboden runter, Imaya auf dem Schoß. Gerade hat sich Imaya wieder die Herrschaft über die Schafe erkämpft, ich hätte wirklich weinen können vor Erleichterung, taucht das SOS-Team André und Carlotta auch mal endlich auf.
"Na, das hätte ich dir gleich sagen können, dass das mit den Rennschnucken nichts wird! Hast du alle wieder?" Ich schau mal genauer hin. "Scheiße, die Schnucken fehlen ja!!!"
Carlotta fackelt nicht lange, nimmt Imaya die Schäfchen ab und André schickt uns los die Schnucken weiterzusuchen. Na super! Also wieder Hang durch die Brennnesseln hoch. Irgendeiner hat mir mal erzählt, dass Brennnesseln an geraden Monaten nicht brennen! Marcus, das ist absoluter Quatsch.
Eine Stunde später, Polizei und Jagdpächter sind verständigt. Mit Taschenlampen und Stirnlampen ausgerüstet  gehen wir wieder auf die Suche. Wir sind schon alle ziemlich ramponiert, Hose verrissen, Füße zerkratzt, alles brennt und juckt, unsere Working Beardies schleppen beide mindestens 3 Kilo Gestrüpp und Kletten mit sich herum. Aber wir geben nicht auf. Irgenwann zeigt Carlotta an, dass sie eine Spur hat. Schnell, alle der grauen Maus hinterher, rein in den Wald. Und was steht da mitten im Gestrüpp? Acht Augen blitzen auf, verschwinden aber gleich wieder. Im Dunkeln haben wir keine Chance.
Auf dem Heimweg überlegt André schon wie viel Wurst die vier geben.


Zuhause wird als erstes Berit und Jan, unsere SWAT-Team, verständigt und für morgens ganz früh gebucht. Im Bett plane ich den frühmorgendlichen Einsatz, aber einen richtigen Plan habe ich eigentlich nicht. Es wäre doch zu schön, wenn die vier morgen früh einfach so bei den anderen Schäfchen, am besten noch in der neuen Weide, stehen würden. Tja, träumen darf man ja!
Um fünf Uhr in der früh schmeiße ich André aus dem Bett. Los zum Schafe suchen! Leider ist es um diese Jahreszeit noch dunkel, aber ich kann nicht länger warten. Imaya hat eigentlich auch keinen Bock so früh aufzustehen, aber Carlotta reckt und streckt sich und hat wieder diesen besonderen Gesichtsausdruck!
In der Dämmerung suchen wir wieder die Wiesen ab. Carlotta, klug wie sie ist, nimmt recht schnell wieder die Fährte von den vier Ausbrechern auf. Sie führt André ein ganzes Stück rein in den Wald. Und siehe da?! Carlotta hat sie aufgestöbert!
Das Problem an der Sache ist aber, dass die Schnucken so menschenscheu sind. Carlotta schafft es zwar sie zu umrunden, aber zu André gehen, nee, das wollen sie so gar nicht. André droht ihnen noch den Tod durch Erschießen an, aber nichts hilft´s. Wieder ab durch den Wald, auf Nimmerwiedersehen.
Kurz vor Erscheinen unseres SWAT-Teams halten wir noch mal an der alten Weide, dem Ort des Ausbruchs. Und was sehen wir da? Vier müde Schnucken stehen direkt am Eingang und überlegen sich gerade, ob sie sich selbt wieder eintüten sollen oder nicht.
Mit angehaltenem Atem steigen wir aus dem Auto aus. Drei gehen langsam rein, aber eine steht noch am Zaun. Wenn sie jetzt wieder abhauen, flippe ich wirklich aus. Aber es gibt einen Schäfergott. Die Schnucken gehen rein und wir müssen nur den Zaun schließen.

September 2009


Seit einiger Zeit haben wir ja Dank André einen schönen, jungen Fuchsbock namens Emil.
Nachdem wir uns geeinigt haben, welche unserer Schafsdamen gedeckt werden, richteten wir Emil zu seinem ersten Date mit unseren Damen her. Passend zu seiner braunen Wolle sollte er ein neues blaues Deckgeschirr tragen mit anregend roter Stempelfarbe.
Tja, nur wie gehört es richtig an den Bock?
Unser Emil ist echt ein ganz tolerantes Böckchen. Über eine halbe Stunde zurrten wir an dem armen Kerl herum. Er saß ganz entspannt auf seinem Hinterteil, bekam von mir immer mal wieder was zwischen die Zähne und ertrug unser Gefummel mit stoischer Ruhe.
Als hätte er gewusst, dass wir ihn für die Weiberwelt herausputzen. Auf der Weide spazierte er wie ein Herr von Welt aus dem Hänger und begutachtete sofort jede seiner Mädels.
Jedoch zeigte sich zwei Tage später, dass man Emil dringend in seinen Job hätte einweisen müssen. Unsere Damen sind teilweise überall rot, nur nicht da wo sie sein sollen!!!
Miss Green´s, zum Beispiel, ist rundherum angepinselt. Vom Gesicht bis zum Bauch. Lediglich ihre entzückende Kehrseite erstrahlt noch immer in strahlendem Weiß!


Nachtrag: Emils Stempelkissen hat gerade mal für 8 Tage gereicht!
               Da könnt ihr euch vorstellen, wie farbig unsere Mädels sind!